Buchbesprechung: Eugen Drewermann, "Kleriker - Psychogramm eines Ideals"

Buchbesprechung zu:

Eugen Drewermann,
Kleriker – Psychogramm eines Ideals“, 1989; Neuauflage 2019 mit erheblich ergänztem Vorwort als Reaktion auf die sexuellen Mißbrauchsfälle innerhalb der Katholischen Kirche

von Volker Brokop, Wuppertal

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Vorbemerkung:

Ebenso, wie es sehr bedauerlich ist, daß das von Eugen Drewermann bereits im Jahre 1981 veröffentlichte Buch
„Der tödliche Fortschritt – die Zerstörung der Erde und des Menschen im Erbe des Christentums“ in der aktuellen Debatte um das Problem der ökologischen Katastrophe und der Klimaproblematik fast keine Rolle spielt - zeigt es doch auf, daß deren eigentliche Ursache in einem falschen Verhältnis des Menschen zur Natur liegt - ist es nicht minder bedauerlich, daß Drewermanns seinerzeit sehr erfolgreiche Buch „Kleriker – Psychogramm eines Ideals“ in der Debatte um die Mißbrauchsfälle vor allem innerhalb der katholischen Kirche bisher kaum eine Rolle gespielt hat. Beiden Problemfeldern liegen Drewermann zufolge wesentlich geistige Ursachen zugrunde, die dementsprechend also schon rein logisch zunächst auf geistiger Ebene angegangen werden müssen. Praktische Umsetzungen folgen dann von ganz alleine.
Gerade in einer Zeit, in der immer mehr Menschen begreifen, daß die bisherigen Strategien der Verharmlosung und der Verdrängung tatsächlicher Ursachen die Probleme nicht beseitigen, sondern notwendig stetig noch verstärken und vermehren, ist es unerlässlich, den Fokus auf die eigentlichen Ursachen der großen gesellschaftlichen und auch ökologischen Probleme zu richten.

Die ökologische Katastrophe mit den schlimmen Folgen des Artensterbens und der Klimaproblematik wird sich nicht abschwächen, geschweige denn wieder umkehren lassen, wenn sich das falsche, weil offenkundig schädliche Verhältnis des Menschen zur Natur nicht grundlegend verändert. Ebenso werden die Probleme des stetig zunehmenden Bedeutungsverlustes vornehmlich der katholischen Kirche sich nicht abwenden lassen, wenn deren Hierarchen und Verwalter nicht sowohl ihr eigenes, als auch das Selbstverständnis des Gesamtsystems Kirche grundlegend verändern. Ohne wesentliche Veränderungen auf geistiger Ebene müssen die Versuche zu Verbesserungen notwendig oberflächlich bleiben, weil es ansonsten weiterhin bei dem althergebrachten und mehr oder weniger hilflosen Versuch bleibt, zumindest einige der am deutlichsten sichtbaren Symptome zu kurieren, weil man sie nicht mehr verdrängen oder gar verleugnen kann, anstatt sich um deren eigentliche Ursachen zu kümmern.
Dies trifft selbstverständlich auch auf die Situation der Kleriker, der Priester und der Ordensleute der Kirche, zu, auf deren existenzielle Probleme und Nöte Eugen Drewermann mit dem Klerikerbuch aufmerksam gemacht hat.

Der Mangel a
n Interesse an den von Eugen Drewermann vorgelegten Analysen und Lösungsvorschlägen zumindest im Bezug zu dem Bedeutungsverlust der Kirchen, sowie dem sehr viel schwerwiegenderen Problem des sexuellen Mißbrauchs innerhalb der Kirchen, wird sich innerkirchlich durch die Besprechung eines im Jahre 1989 erschienen Buches, in welchem im Rahmen einer breit angelegten psychoanalytischen Studie u.a. auch die Probleme der klerikalen Sexualität und deren Ursachen untersucht werden, kaum beheben lassen.
 

Dennoch, oder gerade deswegen, möchte ich dazu beitragen, daß nicht zuletzt die beiden genannten Bücher des Paderborner Theologen, Philosophen und Psychoanalytikers Eugen Drewermann ganz allgemein wieder stärker mit einer größeren öffentlichen Aufmerksamkeit versehen werden, wozu diese erste von mehreren Buchbesprechungen hoffentlich beitragen wird, denn meiner Ansicht nach haben sowohl der Autor, als auch zumindest dessen wichtigste Veröffentlichungen die Wiederbelebung eines größeren Interesses verdient.

Volker Brokop, Wuppertal, Januar 2025

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Die Kirche bildet schon lange nicht mehr das geistige Zentrum einer Gemeinde, und der damit einhergehende Bedeutungsverlust also auch der Kirchenvertreter und Glaubenshüter kann aus säkularer Perspektive als ein Gewinn an Bedeutungslosigkeit gedeutet werden, insofern sich damit eine nicht hoch genug einzuschätzende Bereicherung des geistigen und kulturellen Lebens daraus ergibt, was als eine der besonders kostbaren Früchte der insgesamt noch viel zu schleppend sich vollziehenden Säkularisierung im zum Glück längst nicht mehr ganz so stark christlich geprägten Abendland gewürdigt werden muß.

Wo die Kirche sich nicht mehr zum Maß aller Dinge emporheben kann, wo nicht ein einziger Gott, mithin nicht lediglich ein einziges religiöses Buch, den moralischen Maßstab der Sittlichkeit bestimmt, kann kulturelle Vielfalt der tradierten religiösen Einseitigkeit und Eintönigkeit fruchtbar entgegenwirken, und eine Entwicklung in Gang setzen, die den säkularen Nährboden einstmals überhaupt erst bereitet hat. Am Ende steht nicht notwendig das Ende der Religion, sehr wohl aber das Ende der Gängelei der institutionalisierten Religion in Gestalt einer autoritär sich gebärdenden Amtskirche.

Man mag einwenden, daß speziell die Katholische Kirche in unserer Gesellschaft schon längst nicht mehr so bestimmend und einengend wirkt, weil sie sich z.B. nicht mehr mit ihren teilweise hochgradig absurden Moralvorgaben bis in die intimste Privatsphäre in das Leben der Menschen hinein drängt. Das ist einerseits zwar richtig, liegt andererseits aber nicht etwa in dem zunehmenden Respekt der Kirche vor dem verfassungsrechtlich jedem Bürger zugesicherten Recht auf Freiheit und – auch sexueller! – Selbstbestimmung. Der wahre Grund für den sehr viel geringeren Einfluss der Kirche(n) liegt ganz einfach darin, daß unsere Gesellschaft die Durchsetzung religiöser und theologischer Interessen mit den Mitteln autoritärer Machtausübung nicht mehr duldet. Sollten die gesellschaftlichen Verhältnisse sich dahingehend ändern, daß der Einfluss der Kirchen wieder zunimmt, würde vor allem die katholische Kirche sogleich wieder danach streben, ihre verlorenen Machtstrukturen erneut so tief als irgend möglich in die Gesellschaft zu verflechten, solange ihr geistiges Selbstverständnis sich nicht verändert hat. Durch die im Zuge der Aufklärung errungene Autonomie von Politik, Jurisprudenz, Wissenschaft, Philosophie und Kunst wurde es möglich, daß in all diesen Bereichen keinerlei Rücksicht mehr auf religiöse oder theologische Interessen genommen werden muß.

Genau betrachtet beginnt die Aufklärung eigentlich zur Zeit des sogenannten Renaissance-Humanismus, als man im 14. Jh. langsam damit begonnen hat, sich von den Schriften des Aristoteles zu distanzieren. Man besann sich unter dem Einfluss des italienischen Dichters und Gelehrten Francesco Petrarca (1304-1374) auf die klassischen Autoren der Antike, entfernte sich damit zunehmend von der Scholastik, und bereitete damit den Weg der europäischen Geistesgeschichte vom Mittelalter in die Neuzeit. Eine Wende, die spätestens mit René Descartes (1596-1650) unaufhaltsam das Zeitalter einer neuen Denktradition begründete.

Wie bedeutend dieser Prozess des frühen Humanismus für die geistige Entwicklung im Abendland war, erkennt man am besten daran, daß Kardinal Robert Bellarmin (1542-1621), der als einer der führenden Köpfe der Gegenreformation auch eine maßgebliche Rolle in den Inquisitionsprozessen um Giordano Bruno und Galileo Galilei eingenommen hatte, sich immer wieder darauf berief, daß gewisse Thesen dieser beiden von der Kirche verurteilten Gelehrten gegen die Auffassungen des Aristoteles verstoßen würden. Während ein Großteil des Abendlandes sich also geistig stetig weiter in Richtung Neuzeit entwickelte, lag das Bestreben der Kirche erkennbar darin, möglichst im Mittelalter zu verbleiben.

Daß nicht nur das im Klerus vorherrschende Denken sich bis heute im wesentlichen in uralten Denkmustern der sogenannten Kirchenväter bewegt, sondern daß darüber hinaus auch die psychischen Voraussetzungen der Kleriker als zumindest äußerst günstige Grundbedingung für ein Amt innerhalb der katholischen Kirche sich seit den Tagen der sogenannten konstantinischen Wende ebenfalls kaum wirklich verändert haben, wird in dem Buch „Kleriker“ in äußerst beeindruckender Weise dargestellt.

Eugen Drewermann, der selber 25 Jahre lang katholischer Priester war, hat mit diesem Buch eine sehr umfangreiche psychoanalytische Studie der psychischen Situation der Kleriker vorgelegt. Mit Klerikern meint er aber nicht nur die Kirchenbeamten, also etwa vornehmlich die Priester, Bischöfe und Kardinäle der katholischen Kirche, sondern jeden, der bestimmte Positionen innerhalb des Gesamtsystems Kirche einnimmt, und sich in besonderer Weise mit deren Idealbildungen identifiziert, also auch Ordensleute, obwohl diese offiziell nicht zu den Klerikern zählen.

Hier bereits zeigt sich die weit gefächerte Ausrichtung dieses Buches, denn es geht Drewermann nicht um die funktionale Einordnung in die Ämterhierarchie der Kirche, sondern um die psychischen Grundvoraussetzungen, die gegeben sein müssen, damit sich ein Mensch überhaupt mit bestimmten kirchlichen Idealen identifiziert, und die Eingliederung in das Gesamtsystem Kirche als attraktiv erscheinen lässt.

Welche psychischen oder seelischen Voraussetzungen also müssen gegeben sein, damit sich jemand mit den sogenannten evangelischen Räten, mit der Forderung nach Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam, so stark identifiziert, daß sie zur bestimmenden Ausrichtung der gesamten, also auch zukünftigen Existenz erhoben werden? Über den persönlichen, also biographisch vorgezeichneten Weg zu einem Dasein als Kleriker hinaus, untersucht Drewermann ebenfalls die Hierarchie der Kirche, die von ihm quasi als Abbild der Klerikerpsyche gedeutet wird. Allerdings bezieht der Autor seine Befunde nicht auf die Gesamtheit aller Kirchenbeamten und Ordensleute, sondern sieht sie am meisten da zutreffend, wo die innere Identifikation am stärksten dem vorgegebenen Ideal entspricht; wo also die Entpersönlichung in Gestalt der Verschmelzung mit einer bestimmten Position am stärksten ausgeprägt ist. Seinen eigenen Worten nach geht es Drewermann um eine „verantwortliche Seelsorge an den Seelsorgern selber“.
 

Nicht die vermeintlich durch Gott erfolgte Berufung ist entscheidend, sondern die jeweiligen psychologischen und biographischen Prägungen, die das Empfinden einer religiösen Berufung überhaupt erst psychologisch erzeugen. An dieser Stelle ist eine kleine Reflexion über Drewermanns Gottesbild notwendig, und auch über sein grundsätzliches Religionsverständnis, weil beides sich stark von den kirchlich vermittelten Vorstellungen unterscheidet, was gewisse Konflikte zwischen der Amtskirche und diesem von ihr zum Ketzer erklärten Theologen unausweichlich machten. Woran Drewermann nicht glaubt ist ein Gott, der im Hintergrund der Welt oder als Schöpfer der Welt das Leben geschaffen hat, und, je nach Belieben, in den Lauf der Dinge oder in das Leben von Menschen einzugreifen imstande ist, oder der Gebete erhört. Insofern gibt es auch keinen Gott, der bestimmte Personen als besonders Erwählte zu besonderen Ämtern beruft. Wer also an einen Gott glaubt, der kraft eines durch uns Menschen unergründlichen Ratschluß bestimmte Personen zu bestimmten kirchlichen Ämtern, oder zu einem Leben als Ordensschwester beruft, wird dem hier beschriebenen psychologischen Erklärungsmodell kaum zustimmen können, selbst wenn er den Einfluss gewisser biographischer Prägungen zu einem solchen Lebensweg nicht vollständig leugnen würde.

Für Eugen Drewermann ist der Glaube an Gott als eine Art den einzelnen Menschen bejahende Kraft notwendig, nicht aber der Glaube an einen Gott, der sich zwar offensichtlich nicht für die Opfer von Naturkatastrophen oder Kriegen interessiert, aber ein großes Interesse daran hat, ob einzelne Menschen innerhalb eines kirchlichen Systems bestimmte Funktionen übernehmen. Gewiß bleibt es letztlich jedem einzelnen Gläubigen überlassen, die Glaubwürdigkeit derartiger Glaubensüberzeugungen kraft der Stärke, womöglich aber auch eher der reflexiven Schwäche des persönlichen Urteilsvermögens zu messen.

Allgemein plädiert Drewermann, wie in vielen seiner Bücher, für eine Form der Religion, die nicht gebunden ist an kirchliche Autoritäten und lehramtlich vorgegebene Glaubensinhalte, sondern getragen ist von den religiösen Bedürfnissen religiöser Menschen. Nicht der Mensch soll für die Religion da sein, sondern die Religion für den Menschen, und dementsprechend sollte nicht der Mensch für die Kirche da sein, sondern die Kirche für den Menschen.


Die entscheidenden Problemschwerpunkte:

Ontologische Unsicherheit und die Orientierung an den evangelischen Räten

Dem Klerikerbuch voran gestellt ist ein altes buddhistisches Sprichwort, welches in hervorragender Weise sowohl die Problembeschreibung, als auch die Zielsetzung andeutet: „Nur wer sich selbst entfaltet, bewirkt Gutes“. Drewermann sieht die Kleriker als in ihrer Selbstentfaltung gehemmte Menschen, die sich aufgrund frühkindlicher Bedingtheiten nicht zu ausgereiften und eigenständigen Persönlichkeiten entwickeln können, und deshalb für eine autoritätsgebundene und lebenslang an die evangelischen Räte gebundene Existenz wie geschaffen zu sein scheinen. Triebverzicht und die Unterwerfung unter eine Vaterautorität erscheinen solchen Menschen nicht als Einschränkung ihrer Persönlichkeitsentfaltung, sondern als Befreiung von der Last der Freiheit, die darin liegt, vollumfänglich eigenverantwortliche und mündige Entscheidungen für alle Bereiche ihres Lebens zu treffen.

Das grundlegende psychologische Leitmotiv dieser Untersuchung stellt für Drewermann die ontologische Unsicherheit dar, zu deren Darstellung ihm als literarisches Vorbild die Gestalt des Lucien Fleurier in Jean Paul Sartres Erzählung „Die Kindheit eines Chefs“ dient. Sehr ausführlich, und unterlegt mit vielen, z.T. sehr langen Zitaten, wird der Lebensweg Luciens zu einem nicht zuletzt sexuell äußerst verunsicherten und generell von tiefen Minderwertigkeitskomplexen durchzogenen Menschen geschildert, der deshalb in dem Versuch der Kompensation den Willen entwickelt, eine besonders exklusive Position in der Gesellschaft einzunehmen. Hier bereits wären Drewermann zufolge erste grundlegende Parallelen zu der Biographie vieler Kleriker gegeben, denn wo sonst könnte man in ähnlich exklusiver Weise aus seinen Kinderängsten einen mit hohem gesellschaftlichen Ansehen versehenen Beruf machen, außer in einer vermeintlich sehr ehrwürdigen Rolle innerhalb der Kirche. Die ontologische Unsicherheit durchzieht dieser Betrachtung nach als das Kernproblem sämtliche Bereiche des Lebens vieler Kleriker, und totalisiert sich in allen Haltungen und Verhaltensweisen. Menschen dieser Art begehren bedeutende Ämter oder Positionen; sie entwickeln entweder eine ausgeprägte Opfermentalität, oder streben nach Macht.

Drewermann schreibt:


„Ein Erwählter an beauftragter Stelle inmitten einer Gesellschaft von Auserwählten zu sein – das erst befriedigt und befriedet die ontologische Unsicherheit der Menschen vom Schlage eines Lucien, der Menschen des angehenden Chefsein.
[…] „Aus dem Nebel ihrer Angst entsteigt der Zwang zur festgelegten Ordentlichkeit; aus dem Verwirrspiel ihrer Lebenslügen formt sich die beamtete Wahrheit: die Wahrheit für andere.“ […] „Gesehen haben wir ja, daß das Chefsein zunächst kein sozialer Status, sondern ein existenzieller Entwurf ist, der eine bestimmte Psychologie mit einem eigenen Selbstverständnis zur Voraussetzung und zur Folge hat. Ein Chef ist, so verstanden, jeder, der aufgrund seiner ontologischen Unsicherheit, bzw. der in der Angst seiner fundamentalen Nichtigkeit wesentlich der Besonderheit eines Amtes, einer öffentlichen Beauftragung braucht, um selbst als Person leben zu können, indem er sein Wertgefühl aus dem Besonderen und sein Existenzrecht aus der Normalität gewinnt.“ […] Anders gesagt: die Erwählung des Klerikers ist, psychoanalytisch und daseinsanalytisch gelesen, das vielschichtige Kompensat einer ontologischen Unsicherheit, die das eigene Personsein so tiefgreifend nachhaltig aushöhlt und zerfasert, daß die eigene Identität nur in der Identifikation mit einer fremden Rolle, in der Verschmelzung mit dem Inhalt einer vorgegebenen, objektiven Beauftragung als gesichert erscheint. […] „Nicht das Personsein, das Klerikersein bildet nunmehr die wesentliche Form der Existenz.“1

Wie bereits angedeutet, begnügt Eugen Drewermann sich aber nicht damit, lediglich die Lebenswege vieler Kleriker psychologisch zu durchleuchten, denn er hat mit dem Klerikerbuch zugleich eine glänzende Beschreibung der gesellschaftlichen Funktion jeder autoritätsgebundenen Religion vorgelegt, indem er z.B. schreibt:

„In gewissem Sinne wird es daher zu einem Interesse der Amtsträger einer bestehenden Religion, das Leben in seine
n Grundbedürfnissen mit unangemessenen Ängsten zu überziehen und es soweit zu neurotisieren und zu psychiatrisieren, daß man immer neuer priesterlicher, klerikalgebundener Amtshandlungen bedarf, um von den Konflikten der individuellen Ängste zu entlasten, indem man sie an das angstbindende und angstverbindende System des Kollektivs (der) Kirche delegiert. Die Religion, die ursprünglich dazu bestimmt war, die Angst des menschlichen Daseins zu besänftigen, braucht jetzt die kleinlichen Ängste des Alltags, um sich selber in ihrem sicher reglementierten Alltagsleben den Status von Berechtigung und Unverzichtbarkeit zu sichern; sie instrumentalisiert fortan die Angst, die von ihr selber ausgeht, um ihre eigene Institution mit Würde und Wert zu umhüllen, doch diese ihre Institutionen sichern nicht mehr den Menschen, sondern nur noch sich selber.“2

Es wäre nun recht einfach, der Kirche eine nicht zu leugnende Leib- und Sexualfeindlichkeit vorzuwerfen, und darüber hinaus ihre religiöse Selbstüberhöhung durch die Ausbeutung gewisser, nicht zuletzt von ihr selber erzeugter Ängste zu verurteilen. Man könnte sich mit dem Hinweis begnügen, daß Sexualunterdrückung, Frauenambivalenz, sowie die Unterwerfung unter eine Vaterautorität klassische Merkmale des von Sigmund Freud beschriebenen Ödipuskomplex darstellen. Drewermann aber geht es nicht um eine reine Symptombeschreibung, sondern er begreift die Symptombildung als ein Ausdrucksgeschehen von Konflikten, deren Entstehung in jenen frühen Entwicklungsphasen zu suchen sind, die Freud u.a. als die anale, die orale und die genitale Phase bezeichnet hat. Erst eine möglichst genaue Analyse der Ursachen eröffnet ja die Möglichkeit einer
fruchtbaren therapeutischen Intervention.  

Spezifische Entwicklungshemmungen und bestimmte Formen der Sexualpathologie, die Ausbildung einer ausgeprägten Opferhaltung, das Streben nach Exklusivität, mithin nach Amt und Macht, die Unpersönlichkeit des Denkens, die Rationalisierung des Glaubens, die Ersetzung argumentativer Überzeugung durch den Druck verwalteter Macht, die Uniformierung anhand einer besonderen Kleidung und deren Funktion, die Ritualisierung einer streng festgelegten Gottesdienstordnung und der Lebenspraxis von Ordensleuten, die ausgeprägte zwischenmenschliche Bindungsangst von Klerikern – all das sind nach Drewermann lediglich Symptome, deren Ursachen auf individueller Ebene weit in die frühkindliche Entwicklung zurückreichen. So bildet ein großer Teil des Klerikerbuches die Beschreibung des psychogenetischen Hintergrundes des Empfindens der Auserwählung zu einem Leben entlang der evangelischen Räte.

„Welche Voraussetzungen in den Konstellationen des eigenen Elternhauses müssen gegeben sein, um jemanden zu der Übernahme eines Klerikeramtes in der »Großfamilie« Kirche zu prädisponieren?“3
 

Wie also hat eine Frau, die sich zu einem Leben unter der Voraussetzung der Keuschheit, also der lebenslangen Ehe- und Kinderlosigkeit, als Kind in ihrer Beziehung zu ihren Eltern, vor allem natürlich zur Mutter erlebt? Wie erlebte sich ein Mann, der sich als Amtsträger der Kirche ebenfalls zu einer solchen Existenz berufen fühlt, aber nicht den Weg nicht einer dienenden Funktion, sondern den einer gebietenden Autorität innerhalb des Systems Kirche für sich erwählt, in der Beziehung zu seinem Vater und womöglich in der Konkurrenzsituation mit seinen Geschwistern?
Entlang solcher Fragestellungen beschreibt Drewermann sehr ausführlich die biographischen Hintergründe anhand der Schilderungen vieler Kleriker, die ihn als Therapeuten aufgesucht und ihm ihre Lebens- und Leidensgeschichten berichtet haben.

An dieser Stelle muß erwähnt werden, daß das Klerikerbuch einerseits ein der Problemstellung angemessen sachliches Buch darstellt, durch die vielen biographischen Details aber auch eine sehr persönliche Note erhält. Zumal Eugen Drewermann selber sich mit dessen Abfassung zweifelsohne die Last seiner eigenen Auseinandersetzung mit sich und seiner Funktion als Priester der katholischen Kirche von der Seele geschrieben hat.4
Handelt es sich nun um ein wissenschaftliches Werk? Zum großen Teil eindeutig ja, wenn man die enorme Fülle der darin enthaltenen Erkenntnisse u.a. aus Psychologie, Verhaltensforschung, Soziologie, Anthropologie, Theologie, sowie aus der Kultur- und der Religionsgeschichte bedenkt. Inwieweit die Psychoanalyse als solche eine Wissenschaft darstellt, darüber ist genug geschrieben worden und soll hier nicht diskutiert werden. Allerdings halte ich es für legitim, sie auch auf die Religion allgemein, sowie auf religiöse Erfahrungen im Besonderen anzuwenden, selbst wenn die Psychoanalyse die Religion als kollektive Zwangsneurose betrachtet.5

Drewermann selber, den ich aufgrund seiner ungeheuren Belesenheit und Zitierfähigkeit als einen der letzten großen Universalgelehrten unserer Zeit bezeichne, bietet eine große Fülle an
belletristische Literatur auf, welche sein Denken ohne jeden Zweifel weitaus stärker beeinflusst hat, als jede ihm zugängliche wissenschaftliche Literatur. Dies mag den wissenschaftlichen Wert einer psychoanalytischen Studie zwar nicht gerade erhöhen, wertet ihn aber auch nicht ab, wenn sie den wissenschaftlichen Anteil sinnvoll ergänzt und untermauert. Gerade, weil sich das Klerikerbuch einer persönlichen Betroffenheit, sowie einer langjährigen persönlichen Auseinandersetzung seines Autors mit der katholischen Kirche und seiner eigenen Existenz als Priester dieser Kirche verdankt, lässt man sich als Leser gerne in die vielgestaltige Gedankenwelt vieler Schriftsteller der Weltliteratur geleiten, die sich alle auf ihre, nicht selten zutiefst existenzielle Weise mit der Religion oder der Kirche auseinandergesetzt haben.

Die Schilderung persönlicher Sichtweisen und Erfahrungen an sich hat keinen wissenschaftlichen Wert, kann aber den hohen Wert und die Notwendigkeit einer solchen Studie begründen. Auf jeden Fall ist das Klerikerbuch kein reines psychologisches Fachbuch, was es aber auch von seiner Konzeption her gar nicht sein soll; es ist aus einer tiefen persönlichen Auseinandersetzung seines Autors heraus entstanden, und soll den Leser auf hohem fachlichen Niveau in die Thematik und Grundproblematik einführen, aber auch persönlich ansprechen.

Wissenschaftlich ist nicht zuletzt die Darstellung der Entstehung des christlichen Mönchstums im Kulturvergleich vor allem mit der Entstehung des Buddhismus in Indien, um zu zeigen, wie der Weg hin zu den evangelischen Räten sich historisch geebnet hat, wozu Drewermann sich tief in die Geschichte, und damit auch in die Geschichte des menschlichen Bewußtseins begibt.

Als vor rund 10000 Jahren mit dem Ende der letzten Eiszeit eine entscheidende Epoche der Kulturentwicklung zu Ende ging, veränderte sich auch die Einstellung des Menschen zur Natur und zu sich selber, indem der Mensch sich zunehmend nicht mehr als Teil der Natur empfand, und auch im Menschen sich die rationale Ebene und die emotionale Ebene voneinander abzuspalten begannen. Die mythischen Religionen konnten die auftretende Entfremdung des Menschen von der Natur, mithin die Aufspaltung zwischen Denken und Fühlen, zwischen Bewußtsein und Unbewußtem, zwar noch eine Zeit lang überwinden, jedoch „die entscheidende Krise in der Bewußtseinsgeschichte des Menschen konnten sie nicht verhindern: die Entdeckung des Einzelnen, die Bewußtwerdung des Individuums und damit die völlig neue Bestimmung der Situation des Menschen in den beiden Brennpunkten seiner Existenz: in seiner Freiheit wie in seiner Todesverfallenheit.“6

Wie entstand das Bedürfnis nach einer asketischen Lebensweise, wie entstanden das Gefühl der Nichtigkeit aller weltlichen Dinge, und wie die spätere Leibfeindlichkeit der Kirche? Wie kam es, daß die Kirche nicht lange nach ihrer Entstehung damit begonnen hat, ihren Anhängern die Ideale der Armut und der Unterwerfung als verpflichtende Lebensform zu predigen, obwohl sie selber ungeniert nach Reichtum und Ansehen strebte? Wie entstanden die Vorstellungen der Demut und der Keuschheit, und wie kam es wiederum zu der Doppelbödigkeit, beides den unteren Bediensteten der Kirche aufzuerlegen, ohne sie für sich selber sich als in der kirchlichen Hierarchie oben stehende als verbindlich zu betrachten? Drewermann schreibt:  

„Gestützt auf die biblischen Vorlagen sollte es mithin zur obersten Pflicht der Kirche zählen, das Leben nach den evangelischen Räten, sehr in Angleichung an die indische Praxis, in jede denkbare Entwicklungsrichtung hin offen zu halten und ein System fließender Übergänge zu ermöglichen, die es dem Einzelnen erlauben, ohne Verleugnung der Ideale des Christentums seine Lebensform möglichst flexibel an seine jeweilige psychische Situation anzupassen.“7

Ein generelles Grundproblem der katholischen Dogmatik besteht darin, daß sie die katholisch Getauften an seit vielen Jahrhunderten festgeschriebene Vorstellungen und Lehren anpassen will, ohne dafür offen zu sein, ob diese Vorstellungen überhaupt zu den einzelnen Menschen passen. Durch einen einheitlichen Glauben soll eine einheitliche Schar von Gläubigen erzeugt werden; Konformität also statt Individualität ist das Ziel einer solchen Theologie. Bereits zu seinen früheren Schriften hat Drewermann geäußert, er wolle die Theologie vom Kopf wieder zurück auf die Füße stellen, und ein entscheidender Grund dafür liegt genau darin, daß man vom einzelnen Menschen und dessen – nicht zuletzt religiösen – Bedürfnissen ausgehen muß, und nicht von einer überzeitlich geltenden Lehre, die man den Gläubigen mit autoritativen Mitteln lehramtlich vorschreibt:  

„Es ist nicht allein, daß die Kirche selbst, solange sie an den Formen der Veräußerlichung ihrer eigenen Inhalte festhält, in Gefahr und Verdacht, ja, seit 150 Jahren bereits unter Anklage steht, statt Erlösung und Freiheit nichts als kollektive Formen von Neurose und Unfreiheit, von Krankheit und Herrschaft zu verbreiten, es ist psychoanalytisch zugleich unerlässlich, darauf achtzuhaben, wie stark unter den gegebenen, seit Jahrhunderten vorgegebenen Institutionen der Entpersonalisierung und der Fremdbestimmung die Wahl der evangelischen Räte – gleich, ob als innere Entscheidung des Einzelnen oder als Erwählung durch Gott verstanden – an ein Feld und Klima vorbereitenden inneren Zwangs gebunden bleibt.“8

Probleme der klerikalen Sexualität: Zölibat, Selbstbefriedigung und Homosexualität

Drewermann stellt also den möglichen Wert einer Orientierung an den evangelischen Räten nicht prinzipiell in Frage; ja, nicht einmal den möglichen Wert der Einhaltung des Zölibats, unter der unverzichtbaren Voraussetzung aber, daß einzelne Menschen im Zuge ihrer Reifung zu erwachsenen Persönlichkeiten einen solchen Lebensweg für sich selber als sinnvoll erkennen und als praktikabel erachten. Und sie müssen die Freiheit haben, sich unter veränderten persönlichen Voraussetzungen wieder gegen einen solchen Lebensweg entscheiden zu können, ohne durch eine autoritär sich gebärdende kirchliche Instanz in schwerste Schuldgefühle und Gewissensnöte gestürzt zu werden. Nicht die Angst vor dem eigenen Körper, nicht die Angst vor gemeinsam gelebter Sexualität, und erst recht nicht die Vorgabe einer sexualfeindlich gesinnten kirchlichen Moraltheologie dürfen die Ursachen für das Bedürfnis nach dem Zölibat darstellen, sondern es sollte sich, wenn überhaupt, als die Folge intensiver Erfahrungen mit dem eigenen Körper und der eigenen Sexualität als mögliche und höchst persönliche Entscheidung ergeben.

"Der Zölibat ist nicht die Folge und Ausgeburt einer speziellen Sexualfeindlichkeit der katholischen Kirche; eher umgekehrt: Das Ideal lebenslänglicher sexueller Enthaltsamkeit ist weitaus älter als die katholische Kirche; es ergibt sich nicht aus einer bestimmten gesellschaftlich oder individuell bedingten Prüderie, sondern aus einer Grundhaltung des Menschen seiner irdischen Existenz gegenüber; aus dieser freilich kann sich jede Art neurotischer Verkrampfung auch im Sexualbereich ergeben, und, wie die Geschichte insbesondere des Christentums zeigt: sie hat sich daraus ergeben!"9

Auch hier sieht man, wie weit Drewermann den Bogen der Betrachtung spannt, um das Problem des Zölibats und die Bedeutung der Sexualität zu erläutern, womit er der weitestgehend sehr oberflächlichen und relativ uninformierten Sichtweise der Kirche, aber auch vielerlei Formen der Kritik an der Kirche entgegenwirkt. Ebenso bei den weiteren Problemfeldern der Selbstbefriedigung und der Homosexualität.

Er schreibt: „Die sexuelle Lust besitzt für das Denken der katholischen Kirche keinen Eigenwert, und so impft sie auch heute noch, wo immer sie kann, schon den Heranwachsenden ihre eigene jahrhundertealte Angst vor dem eigenen Körper, vor den eigenen Trieben, vor den eigenen Gefühlen ein.“10

Natürlich behauptet die Kirche schon lange nicht mehr, daß gemeinsam gelebte Sexualität als eine schwere Sünde zu betrachten sei, nicht einmal mehr die (praktizierte) Homosexualität, die allerdings laut römischem Weltkatechismus nach wie vor als „schwere moralische Verfehlung“ gilt. Nach wie vor auch zwingt die katholische Moraltheologie die Sexualität in den engen Rahmen der Ehe, und nach wie vor ist die gemeinsam gelebte Sexualität in einer katholischen Ehe gebunden an die Zeugung von Nachkommen. Für die Kleriker aber gilt immer noch das Ideal der sexuellen Enthaltsamkeit, als ob der Dienst an der Kirche, oder der Glaube an Gott, davon abhängt, oder dadurch beeinträchtigt wäre, wenn ein Mensch sich das Glück einer erfüllenden Sexualität ermöglichen würde. Daß die Kirche mit ihrem voraufgeklärten Menschenbild womöglich so manche Probleme überhaupt erst erzeugt, die sie meint mit großen Aufwand – und selbstverständlich im Namen Gottes! – verurteilen und bekämpfen zu müssen, beschreibt Drewermann so:   

Wenn schon gilt, daß die klerikale Moral der Selbstbewahrung unter dem Anschein der Selbsthingabe eine onanistische Grundhaltung durch den ausgesprochenen Narzißmus ihrer Überichbestimmtheit geradewegs fördert, so kommt die entsprechende Dialektik noch stärker in jenem Erlebnisbereich zum Vorschein, den die katholische Kirche seit jeher zu den schrecklichsten Formen der Sünde zählt, weil sie sich weigert, zu verstehen, was sie selber begünstigt: die Homosexualität.“11

Gewiß konnte die katholische Kirche ihre sehr rigide und zudem zutiefst unmenschliche Haltung zur Homosexualität, wie sie noch im Dezember 1975 von der Glaubenskongregation formuliert wurde, nicht mehr sehr lange durchhalten:

„Nach der objektiven sittlichen Ordnung sind homosexuelle Beziehungen Handlungen, die ihrer wesentlichen und unerläßlichen Zuordnung (sc. der Kinderzeugung, d.V.) beraubt sind. Sie werden in der Heiligen Schrift als schwere Verirrungen verurteilt, und im letzten als traurige Folge einer Verleugnung Gottes dargestellt. Dieses Urteil der Heiligen Schrift erlaubt zwar nicht den Schluß, daß alle, die an dieser Anomalie leiden, persönlich dafür verantwortlich sind, bezeugt aber, daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind und keinesfalls in irgendeiner Weise gutgeheißen werden können.“12

Neben der Frage, wie es noch vor 50 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland möglich sein konnte, daß es genügte, ein paar Jahre lang Theologie zu studieren und sich auf die Bibel zu berufen, um homosexuell veranlagte Menschen in solch perfider Weise herabzuwürdigen, sie letztlich also ungestraft, ja, nicht einmal dafür angeklagt, in ihrer Menschenwürde zu verletzen, fragt man sich, wie es möglich ist, daß Theologen – und sicher auch nicht wenige gläubige Menschen – uralte Texte der Bibel ernster nehmen, als jedes moderne Biologiebuch. Auch in der Frage der Homosexualität zeigt sich erneut die groteske Verdrehung der Perspektive der katholischen Moraltheologie, indem sie nicht vom Menschen und dessen Bedürfnissen und Veranlagungen ausgeht, sondern von einer festgeschriebenen Lehre, und diese wichtiger nimmt, als die seelische Not der moralisch Verurteilten und Ausgegrenzten.

Drewermann dagegen schreibt dazu sehr richtig:

„Aber sollte man nicht imstande sein zu sehen, daß auch bestimmte moralische Vorstellungen der Bibel über die Natur das Menschen ebenso zeitbedingt sein können wie ihre Anschauungen über die Natur der Sterne, der Pflanzen und der Tiere in den beiden Schöpfungsberichten? Und daß die Sittengeschichte des antiken Griechenlands und Roms nicht identisch zu setzen ist mit den Verhaltensweisen der Menschen in Detroit, Boston oder West-Berlin? Und daß es 80 Jahre nach den ersten Einsichten der Psychoanalyse in die Entstehungsbedingungen der Homosexualität nicht länger möglich ist, dieselbe Moral wie vormals einfachhin so weiterzulehren, nur eben ein bißchen weniger streng ausgedrückt?“13

Ja, die katholische Kirche ist seit dem Jahr 1989, dem Erscheinungsjahr des Klerikerbuches, sicher auch in Fragen der Homosexualität in ihrem Urteil etwas milder geworden, aber, nochmals sei es angemerkt, diese Veränderung stellt nicht die Folge einer besseren Einsicht dar, sondern die Kirche mußte notgedrungen und zumindest offiziell eine etwas liberalere Haltung einnehmen, um überhaupt noch bei einem immer kleiner werdenden Teil der Gesellschaft als religiöse Institution einigermaßen ernst genommen zu werden. Zu allen Fragen der Sexualität, speziell zum Zölibat, zum Ideal der Keuschheit, und eben auch zur Homosexualität, gilt, was Drewermann mit dem Blick auf die Jugend von heute so ausdrückt:   

„Statt daß die klerikale Forderung des Zölibats mit ihrem Ideal eheloser Keuschheit, wie es die Kirche sich wünscht, als etwas Beispielhaftes und Vorbildliches empfunden würde, erscheint den heutigen Jugendlichen in absoluter Mehrheit dieses Ideal selbst als unglaubwürdig, weil aufgesetzt, unnatürlich und krankhaft. Sie wehren sich dagegen, nicht aus Gründen eines permissiven Hedonismus, wie von seiten der Kirche gerne unterstellt wird, sondern aus einem gesunden Instinkt für das, was menschlich stimmt und was nicht stimmt; und sie sind es leid, mit feierlichen Worten aus dem Munde von Leuten, die mit ihrem mangelnden Mut zum Leben als Vorbild von Heranwachsenden eher im Zwielicht denn als Vorbild erscheinen, sich die schönste Zeit ihres Lebens im aufblühenden Frühling der Liebe durch Schuldgefühle und Ängste aller Art verwüsten und zerstören zu lassen. Eine Moral, die nicht imstande ist, die besten Kräfte des Menschen zu integrieren, statt sie zu unterdrücken, hat, Gott sei Dank, im Erleben der meisten heranwachsenden Menschen heute weder Wert noch Berechtigung.“

Der zunehmende Bedeutungsverlust der katholischen Kirche in den letzten 30 Jahren hat dazu geführt, daß zumindest in den aufgeklärten Kulturen kaum noch jemand den Papst ernsthaft als Stellvertreter Gottes auf Erden ansieht, und kaum noch jemand die Kirche als den fortlebenden Christus. In sehr konservativen Kreisen mag sie noch als eine Art Verstärkerfunktion einer sehr konservativen und geistig rückständigen bürgerlichen Moral angesehen werden, aber an allgemeinem gesellschaftlichem Ansehen hat sie nicht zuletzt durch das unermüdliche Wirken und Werk ihrer Kritiker, allen voran seit nunmehr über 40 Jahren Eugen Drewermann, in erheblichem Maße verloren.14


Die Notwendigkeit der Problemstellung und Vorschläge zur Therapie


Natürlich aber gibt sich Eugen Drewermann nicht mit einer, sicherlich an
manchen Stellen sehr subjektiv geprägten Analyse und Problembeschreibung zufrieden, und so endet das Klerikerbuch mit einigen Vorschlägen zur Therapie, denn das Ziel dieser Studie ist ja nicht der weitere Bedeutungsverlust der Kirche oder ihrer Bediensteten, ganz gleich, wo und in welcher Position sie sich in diesem hierarchisch streng gegliederten Gesamtsystem befinden mögen, um ihre Funktionen und Rollen zu erfüllen. Ganz im Gegenteil war es seit seinen ersten Veröffentlichungen Drewermanns innigstes Anliegen, die Gläubigen wieder an die Kirche heranzuführen, falls diese sich als vermeintlich sinnstiftende religiöse Institution nicht weiter autoritär, sondern, wie er es immer wieder unter Berufung auf Erich Fromm geäußert hat, humanitär auf die Gläubigen zubewegt und deren Anliegen in den Mittelpunkt ihrer Zielsetzungen stellt.

Besteht nun aber nicht die Gefahr einer möglichen Überinterpretation der im Klerikerbuch vorgelegten Fülle an Problembeschreibungen und Analysen? Ist es tatsächlich notwendig, jedes noch so unbedeutend erscheinende Detail dessen, was die Existenz eines Priesters oder einer Ordensschwester ausmacht, mit dem psychoanalytischen Blick zu betrachten und zu problematisieren, indem jede klerikale Ausdrucksform sogleich auf frühkindliche Entwicklungsstörungen zurückgeführt wird? Müssen Kleidung, Körperhaltung und Stimmlage als Hinweise auf berufsspezifische Neurotisierungen gedeutet werden, anstatt in ihnen Verkörperungen von zu einer besonderen Lebensweise berufenen Personen zu erkennen? Nun, es steht selbstverständlich jedem Leser psychologischer Literatur frei, die darin enthaltenen Deutungen als übertrieben anzusehen, oder als gänzlich unzutreffend zurückzuweisen.  

Damit allerdings erledigt sich das eigentliche Problem nicht, das man nicht einfach ignorieren kann, und das darin besteht, daß offenkundig nicht wenige dieser „besonders Berufenen“ unter der Art ihrer besonderen Lebensführung leiden. Mit der psychologischen Aufklärung haben zum Glück jene Zeiten endgültig ihr Ende gefunden, in denen man bestimmte Formen seelischen Leids mystisch gedeutet und als Ausdrucksformen einer besonderen „Heiligkeit“ oder „Gottgefälligkeit“ religiös überhöht hat. Es gehört zum Selbstverständnis jeder modernen und aufgeklärten Kultur, daß jeder einzelne Mensch das Recht auf die Verwirklichung seines ganz persönlichen Lebensglücks hat, mithin das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, und damit das Recht, ein möglichst von seelischem und körperlichen Leid befreites Leben zu führen. Weshalb sollte dieses Recht innerhalb einer religiösen Institution nicht nur aufgehoben sein, sondern diese Aufhebung sogar den Ausdruck einer besonderen Berufung darstellen?

Eugen Drewermann zweifelt nicht daran, daß eine Existenz als Priester oder sonstiger Funktionsträger innerhalb des Gesamtsystems Kirche sinnvolle Formen der Lebensführung sein können, solange nicht die Einschränkung der freien Entfaltung der Persönlichkeit damit einhergeht, und erst recht nicht als geradezu notwendige Voraussetzung besteht. Drewermanns Anliegen ist getragen von eine unabdingbaren Grundvoraussetzung jeder Psychotherapie, die in der prinzipiellen Ergebnisoffenheit besteht. Jeder Mensch muß die Freiheit haben, sein Leben, und damit auch seine berufliche Existenz, verändern zu können, wenn seine persönlichen Voraussetzungen oder Einstellungen sich verändert haben. Die katholische Kirche praktiziert das genaue Gegenteil, indem sie ihre Bediensteten und Funktionsträger per Gelöbnis oder Amtseid auf eine bestimmte Entwicklungsstufe lebenslang festschreibt, und jeden, der sich im Zuge einer persönlichen Weiterentwicklung daraus befreien möchte, sogleich mit Schuldgefühlen, und zumindest der Androhung von allerlei Zwangsmaßnahmen überhäuft. Persönliche Reifung und freie Entfaltung der Persönlichkeit sind also nicht das Ziel einer klerikalen Existenz, sondern werden aus amtskirchlicher und moraltheologischer Perspektive heraus als Bedrohung betrachtet, gemaßregelt, und mit Strafandrohungen bedacht.

Insofern mag es zutreffend sein, daß das Klerikerbuch an einigen Stellen gewisse methodische Mängel aufweist, wie manche Rezensenten betont haben.15 Es mag auch sein, daß Selbstfindung und Selbstbestimmung nicht dem Geist des Evangeliums entsprechen,
zumal man mit solchen Begriffen vor 2000 Jahren nichts hätte anfangen können, und daß eine Existenz in der Nachfolge Jesu eine gewisse Bereitschaft zu Opfer und Leid mit sich führen kann, wie man aus theologischer Perspektive anmerken könnte. Drewermann aber fühlt sich nicht nur als Psychoanalytiker, sondern auch als Theologe und gläubiger Mensch der Aufklärung stärker verpflichtet, als der Weitergabe althergebrachter Vorstellungen einer reinen Opfertheologie und Leidensmystik. Als langjähriger Priester der katholischen Kirche ist er nicht zuletzt in seiner seelsorglichen Arbeit mit vielen Formen psychischen Leids konfrontiert worden, sowohl bei den Gläubigen, als auch nicht weniger bei den Klerikern, worauf er aufgrund seiner theologischen Ausbildung außerhalb einer streng moralischen Beurteilung und Zurechtweisung zunächst keinerlei hilfreichen, also von Konflikten wahrhaft erlösenden Mittel oder Methoden zur Verfügung hatte.16

Die eigentliche Zielsetzung des Klerikerbuches besteht also nicht darin, ein psychologisches Modell zu entwickeln, welches die katholische Kirche als krankmachende religiöse Institution in ein schlechtes Licht rückt, sondern, ganz im Gegenteil, die der kirchlichen Moraltheologie zugrunde liegenden religiösen Motive und Symbole neu zu interpretieren, und sie in ihrer ursprünglich erlösenden oder heilenden Funktion neu zu beleben, so daß sie sowohl gläubigen Menschen als auch den Klerikern hilfreich für ihre persönliche Entwicklung und Reifung zur Verfügung stehen, und damit nicht zuletzt der Kirche selber bei einer dringenden Reformierung ihrer überalterten Strukturen dienstbar sein können. 


Fazit:

Vieles, was Drewermann über die Situation von Klerikern in ihren Rollen sowohl als Funktionsträger der Kirche, also speziell auch als Seelsorger, beschreibt, lässt sich gewiß mehr oder weniger auf alle zwischenmenschlichen Interaktionen übertragen. Allerdings verfügt ein Priester als Amtsperson der Kirche – ebenso eine Ordensschwester – über ein viel eingeschränkteres Repertoire an Möglichkeiten, darauf einzugehen, bzw. in für alle Seiten zufriedenstellender Weise damit umzugehen. Drewermanns Argumentation nach besteht das eigentliche Problem darin, daß jemand gerade aufgrund gewisser seelischer Deformationen zunächst ganz hervorragend dazu geeignet, ja geradezu dazu berufen zu sein scheint, eine bestimmte Rolle in der Kirche oder in einem Kloster zu bekleiden. Je stärker er aber als Mensch gefordert ist, emotional auf andere Personen einzugehen, umso wahrscheinlicher wird seine Unerfahrenheit im Umgang mit tieferen Gefühlen dazu führen, daß jeder zwischenmenschliche Kontakt oberflächlich bleiben muß, und, je länger und je intensiver er sich gestaltet, zu Unsicherheiten und Irritationen vielerlei Art führt.

Drewermanns Klerikerbuch weist diesen von der Kirche bis heute nicht rehabilitierten Paderborner Theologen als einen in vielen Bereichen äußerst belesenen und kenntnisreichen Intellektuellen aus, was man nicht zuletzt an der Liste der angeführten Sekundärliteratur erkennen kann, die in ihrem Umfang allenfalls noch bei Karlheinz Deschner zu seiner „Kriminalgeschichte des Christentums“ zu finden sein dürfte. Drewermann begnügt sich nicht mit einer oberflächlichen Darstellung einiger psychoanalytischer Theorien und deren Anwendung auf die Klerikerpsyche. Er begibt sich tief in die Religions- und Kulturgeschichte, um zu zeigen, wie die den evangelischen Räten zugrunde liegenden Vorstellungen historisch und kulturell gewachsen sind.

Dieses Buch stellt eine nicht geringe Herausforderung an die Lesekompetenz dar, zumal, wenn man sich ihm als Laie nähert. Es setzt ein großes Interesse an der dargestellten Problematik voraus, zumal an den vielen mitunter sehr ausführlichen Erörterungen, die an
manchen Stellen weit über den eigentlichen Problemkreis hinausreichen. Aber gerade das empfinde ich persönlich als äußerst reizvoll, denn man versteht sehr schnell, wie weit man den Bogen der Erkenntnis spannen muß, wenn man eine weltumspannende Institution, wie die katholische Kirche sie darstellt, in ihrer fast 2000jährigen Geschichte und ihren hoch komplexen inneren Strukturen infrage stellen und von innen her erneuern möchte. Drewermann zeigt sehr relevante psychologische, kulturelle und historische Zusammenhänge auf, die man in den üblichen Debatten zu den Problemen der Kirche und ihrer Bediensteten schmerzlich vermisst.

Jedes gut geschriebene psychologische oder psychoanalytische Buch liest man immer auch ein Stück weit auf sich selber hin. Die von Drewermann sehr ausführlich beschriebenen Formen frühkindlicher und pubertärer Entwicklung treffen ja längst nicht nur auf jenen Personenkreis zu, aus dem dann irgendwann eine neue Generation von Klerikern erwächst, bzw. erwachsen soll. An jedem Punkt kann man sich selber hinterfragen, warum man gerade die Person geworden ist, die man eben heute ist, und vieles wird einem klar, selbst wenn einen die Psychogenese des eigenen Charakters und der eigenen Persönlichkeit einem einen völlig anderen Lebensweg ermöglicht hat, als all jenen, die aufgrund bestimmter psychologischer und biographischer Voraussetzungen, die im Klerikerbuch
erläutert werden, den Weg als Kleriker als attraktiv erscheinen lässt.
 

Man kann ein Buch wie dieses nicht einfach nur „mal eben“ lesen, denn 750 Seiten sehr dichter Beschreibung der Problemfelder, dazu 150 Seiten Anhang, wollen im eigentlichen Sinne des Wortes rezipiert werden. Vielleicht ist es nicht ganz so dramatisch, wie es Emile Cioran in einigen seiner Aphorismen beschrieben hat, daß man nach gewissen Erfahrungen seinen Namen wechseln sollte, weil man nicht mehr der ist, der man zuvor war. Obwohl Eugen Drewermann den eigentlichen Adressaten, den Klerikern der katholischen Kirche, genau dieses wünscht und mit seinem Buch ermöglichen möchte: ein tiefgreifende Veränderung ihrer Persönlichkeit zu einer freieren und beglückenderen Existenz.

Und es ist fast schade, daß gerade der ehemalige Papst Josef Ratzinger, der beim Erscheinen dieses Buches bereits seit acht Jahren Präfekt der Glaubenskongregation war, seinen Namen erst als Papst geändert hat – Verbrecher und Päpste ändern ihre Namen, wußte bereits Karlheinz Deschner – denn in seiner Funktion als oberster Glaubenswächter der katholischen Kirche mußte er sich mindestens in Auszügen persönlich mit diesem grandiosen Buch beschäftigen.

„Man liest in Rom Ihre Bücher“, hat der damalige Erzbischof von Paderborn, Johannes Joachim Degenhardt, seinen Untergebenen Drewermann seinerzeit mahnend wissen lassen. Man wünscht sich, in Rom würde man dessen Bücher nicht nur lesen, sondern mit aufrichtigem Interesse rezipieren, schon aus reinem Eigeninteresse.17 Denn zu so gut wie allen Problemen und Fragen, an denen die Kirche selber in den letzten 30 Jahren krankt und völlig hilflos herumrätselt, hat Eugen Drewermann nicht zuletzt im Klerikerbuch Lösungsansätze beschrieben, die man lediglich hätte aufnehmen und umzusetzen brauchen, um die Gläubigen wieder näher an die Kirche heranzuführen, und zudem ihrem eigenen Personal zu einer glaubwürdigeren Existenz zu verhelfen.

Vieles, was Drewermann seit dem Erscheinen des Klerikerbuches in einzelnen Veröffentlichungen beschrieben hat, vor allem in seiner siebenbändigen „Glauben-in-Freiheit-Trilogie“, anhand welcher er das veraltete Welt- und Menschenbild der Kirche durch die Integration der Naturwissenschaften erneuern möchte, wurde im Klerikerbuch bereits vorgedacht. Insofern hat die Kirche letztlich sich selber sehr viel mehr geschadet, als dem vermeintlichen Ketzer aus Paderborn, indem sie den in gewissem Sinne furchtbarsten, aber eben auch mit großem Abstand fruchtbarsten Theologen unserer Zeit vor die Tore ihrer über viele Jahrhunderte so mühsam aus Angst, Zwang und Selbstüberhöhung errichteten Mauern gesetzt hat.

© Volker Brokop, Wuppertal

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Anmerkungen:
 

1 Der Schattenbruder des Chefs, S. 72-73

2 a.a.O., S. 76-77

3 Bedingungen der Auserwählung oder: Antriebspsychologie der evangelischen Räte, ab S. 269

4 Drewermann wurde des Öfteren danach befragt, ob er selber während seiner Zeit als Priester den Zölibat eingehalten hat, und er hat darauf jeweils eher zögerlich und ausweichend geantwortet, etwa in der Weise, daß ihn die Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse und die Begegnung mit bestimmten Menschen dazu verholfen hat, sich selber von vielem zu befreien, was das Priesteramt ihm auferlegt hat. Wenn man sich etwas näher mit der Person Eugen Drewermann beschäftigt, wird schnell klar, daß das Klerikerbuch ganz eindeutig stark von dessen sehr intensiver Auseinandersetzung mit der Kirche und seiner eigenen Rolle darin getragen ist.

5 Vgl. die kritische Schrift v. Ermanno Pavesi, „Eugen Drewermanns Kleriker und die tiefenpsychologische Religionskritik“, 1992, worin er die Frage stellt, ob man sich psychoanalytischer Theorien in der Religionspsychologie bedienen darf, wenn die Psychoanalyse die Religion als solche als eine Neurose betrachtet

6 Die Funktionalisierung eines Extrems oder: Das eigentliche Problem der evangelischen Räte, S. 350

7 a.a.O., S. 362

8 a.a.O., S. 363

9 Keuschheit und Ehelosigkeit oder: Konflikte der ödipalen Sexualität, S. 481

10 Onaniephantasien eines reinen Lebens, S. 572

11 a.a.O., S. 580

12 Homosexuelle Auswege oder: Ein berufsspezifisches Tabu, S. 581

13 a.a.O., S. 583

14 Eugen Drewermann schreibt in der Einleitung zu Band I von „Glauben in Freiheit“: Doch eben deshalb sind die Menschen überdrüssig dieser gottseligen Scharlatanerie hochwürdiger Amtsträger, die immer noch glauben, sie stünden näher dem Himmel, sobald sie sich einen Zweispitz von Mitra auf den Kopf setzen oder eine violette Prälatenbinde um den Bauch wickeln. Man glaubt nichts mehr, schon weil sie ihre Glaubwürdigkeit zu einer Frage des Kostümzwangs erniedrigt haben. Gewiß: Man benötigt sie noch als ein gesellschaftliches Dekor – ihre Vortragskünste werden geschätzt bei Trauung und Beerdigung; ihr Erscheinen putzt ungemein bei jedwedem Empfang irgendwelcher Durchlauchtigster Herren. S. 9

15 Ulrich Ruh, „Überzogener Angriff oder notwendige Aufklärung?“ Herder-Korrespondenz, 1990, Band 44

17 „Es ist ganz klar, wenn das Buch „Kleriker“ von Eugen Drewermann damals intensiv gelesen worden wäre, und zwar von Verantwortungsträgern, dann wäre Missbrauch teilweise verhindert worden.“ Magnus Striet, katholischer Theologe, Deutschlandfunk, Gespräch mit Eugen Drewermann


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